Die Beruflichen Schulen im Saarland sind ein komplexes System aus verschiedenen Schulformen wie z. B. den Berufsfachschulen, den Fachoberschulen, den Beruflichen Oberstufengymnasien und den Berufsschulen als Partner in der dualen Ausbildung in über 200 verschiedenen Ausbildungsberufen. Einige Berufsbildungszentren im Saarland beschulen über 2 000 Schülerinnen und Schüler in 20 verschiedenen Schulformen. Zurzeit befinden sich ca. 28 000 Schülerinnen und Schüler und ca. 1 500 Lehrkräfte im System der Beruflichen Schulen. Die Verbände der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLW) und der Lehrerinnen und Lehrer an Beruflichen Schulen (VLBS) sind Mitglieder im dbb saar und organisieren etwa 1 000 Lehrkräfte im beruflichen Bereich.

Pascal Koch, Landesvorsitzender des VLWS: „Die Verbände befürworten ausdrücklich die Rückkehr zum Regelbetrieb. Dies erfordert allerdings eine Überarbeitung des aktuellen Musterhygieneplans zur Sicherstellung des bestmöglichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes aller Lehrkräfte sowie der Schülerinnen und Schüler. Dies stellt allerdings gerade für die Beruflichen Schulen eine besonders große Herausforderung dar. Die Komplexität des beruflichen Schulsystems führt unter anderem dazu, dass die Schulen ein großes Einzugsgebiet haben. Besonders an den Schulstandorten mit Landesfachklassen werden zu den Schülerinnen und Schüler, die aus dem ganzen Saarland kommen, auch Lernende aus Rheinland-Pfalz beschult. Um dabei das Infektionsrisiko zu minimieren, bedarf es der Möglichkeit der regelmäßigen Testungen auf das Coronavirus sowohl bei den Schülerinnen und Schüler als auch bei den Lehrkräften, auch wenn keine Krankheitssymptome vorliegen.“

Sollte es trotz aller Vorkehrungen gemäß Musterhygieneplan erneut an einer Schule zu einer Abkehr vom Regelbetrieb kommen müssen, fordern beide Verbände Planungssicherheit für die Schulen. Bernd Haupenthal, stellvertretender Vorsitzender des VLBS: „Für den Fall einer erneuten Umstellung vom Regelbetrieb auf Notfallbetrieb muss aufgrund der Unterschiedlichkeit und Komplexität der einzelnen Schulstandorte umgehend auf ein bereits ausgearbeitetes didaktisches, methodisches und auch personelles Konzept zurückgegriffen werden können, um Mehrbelastungen für unsere Kolleginnen und Kollegen zu vermeiden. Weiterhin darf es nicht passieren, dass Schülerinnen und Schüler erneut wochenlang ohne ganzheitliches Konzept zu Hause unterrichtet werden. Wir sehen dabei insbesondere für benachteiligte Schülerinnen und Schüler das Risiko, den Anschluss an die restliche Klasse zu verlieren. “