Bei der Umfrage von VLW und VLBS, die an allen Beruflichen Schulen durchgeführt wurde, haben 971 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen, wofür wir uns sehr bedanken! Die hohe Beteiligung lässt erkennen, wie sehr das Thema die Lehrkräfte an den Beruflichen Schulen beschäftigt und deren Arbeitsalltag bestimmt. Die Angaben zu den einzelnen Aussagen stellen sich wie folgt dar:

Die Auswertung der Fragebögen zeigt, dass es von den Lehrkräften zum Teil positiv aufgenommen wird, die Leistungsmessung individuell zu gestalten (vgl. Aussage 1). Allerdings wird durch die Bewertung der anderen Aussagen erkennbar, an welchen Stellen noch nachgearbeitet werden muss. Verdeutlicht werden die Ergebnisse der Befragung durch die zahlreichen und zum Teil sehr detaillierten Rückmeldungen aus den Schulen sowie der Vielzahl von Anmerkungen auf den Fragebögen. Bernd Haupenthal (VLBS / Vorsitzender des Hauptpersonalrates) und Pascal Koch (VLW / stellv. Vorsitzender des Hauptpersonalrates) werden alle Informationen in einer separaten Stellungnahme des Hauptpersonalrates zusammenfassen und den Schulen zur Information zur Verfügung stellen.

Im Vorfeld kann bereits erwähnt werden, dass immer wieder folgende Punkte im Zusammenhang mit dem Leistungsbewertungserlass kritisiert wurden:

• Permanenter Leistungs- und Prüfungsdruck für die Schülerinnen und Schüler. Schon die Vielzahl der bisherigen Klassenarbeiten stellte eine enorme Belastung dar. Die nun zu leistende Menge an GLN und KLN und die damit einhergehende ständige Belastung und Beanspruchung ist für die Schülerinnen und Schüler eine deutliche Mehrbelastung.

• Erheblicher zeitlicher Mehraufwand für die Korrektur, Dokumentation und Nachbesprechung der KLN. Besonders Lehrkräfte mit vielen Einzelstunden sind von dieser Mehrbelastung sehr stark betroffen.

• Erhebliche zeitliche Einschränkung der Unterrichtsstunden zur Vermittlung der Lerninhalte.

• Erhebliche zeitliche Einschränkung zur Vorbereitung auf die Prüfungen.

• Die notwendige Zeit zum Vortragen der Referate bzw. die Durchführung der mündlichen Prüfung in den Fremdsprachen steht je nach Klassengröße nicht bzw. kaum im ausreichenden Maße zur Verfügung. Gerade im Lernfeldunterricht bzw. in schriftlichen Prüfungsfächern der beruflichen Vollzeitschulen lassen die Lehrpläne nicht den dazu notwendigen zeitlichen Raum.

• Weiterhin ist die Gewichtung der mündlichen Mitarbeitsnote je nach Situation in der Klasse sehr unterschiedlich. Je nach Anzahl der übrigen KLN variiert der Einfluss der Mitarbeit auf die Endnote sehr stark und es kann sein, dass die Mitarbeit bei mehreren weiteren KLN nur noch marginal auf die Endnote Einfluss nimmt.

Am Ministerium wurde eine Arbeitsgruppe einberufen, die den Leistungsbewertungserlass evaluieren und anpassen soll. Die Ergebnisse der Befragung sowie die Rückmeldungen aus den Schulen werden wir dazu nutzen, wichtige Änderungen am Erlass gegenüber den Vertretern des Ministeriums für Bildung und Kultur einzufordern und auf Verbesserungen hinzuwirken. Ihre Interessen vertreten in dieser Arbeitsgruppe Pascal Koch (VLW) und Bernd Haupenthal (VLBS) als Vorstand des Hauptpersonalrats Berufliche Schulen.

Pascal Koch