Den Überlegungen der saarländischen CDU, die letzte Woche der Sommerferien als freiwillige Unterrichtswoche zu nutzen, erteilten die Lehrerverbände im dbb eine klare Absage.
Die Lehrerinnen und Lehrer brauchen mindestens die letzte Ferienwoche, oft auch mehr, für die individuelle Unterrichts- und Schuljahresvorbereitung. Eine schulische Begleitung von Schülerinnen und Schülern, wie es die CDU vorsieht, bedeutet daher nichts anderes als eine Kürzung der Sommerferien. Das ist nach den besonders großen Herausforderungen dieses Schuljahrs nicht akzeptabel.
Während der Schulschließung haben die Lehrkräfte in ihrer Fürsorge eine hervorragende Arbeit geleistet, in vielen Fällen weit über das übliche Maß hinaus und haben ein hohes Maß an Flexibilität und Belastbarkeit gezeigt.
Große Zweifel bestehen aus Sicht der Lehrkräfte auch hinsichtlich des pädagogischen und praktischen Nutzens einer solchen Woche. Es ist schwer zu glauben, dass die Probleme durch die Schulschließungen innerhalb einer Woche auf freiwilliger Basis wirklich ausgeglichen werden können, ohne neue Ungleichheiten – z.B. für die nicht-teilnehmenden Schülerinnen und Schüler – zu schaffen. Im Endeffekt könnte der bereits eingetretene Schaden durch ein solches Konzept sogar vergrößert werden. Eine Vorbereitungswoche bedeutet, neue organisatorische Schwierigkeiten, zusätzliche Belastungen für Lehrkräfte und Schüler – und das alles bei zweifelhaftem pädagogischem Wert. Deshalb lehnen die dbb-Lehrerverbände ein solches Vorhaben ab.
Zu den Lehrerverbänden im dbb zählen der Saarländischer Lehrerinnen- und Lehrerverband e.V. (SLLV), der Verband Reale Bildung (VRB),
der Saarländische Philologenverband e.V. (SPhV), der Verband der Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V. (VLWS) sowie der Verband der Lehrer an beruflichen Schulen e.V. (VLBS).