Die Kultusministerkonferenz hat Anfang dieses Monats eine Zusammenfassung von Modellrechnungen der Länder zum Lehrereinstellungsbedarf und zum Angebot an Absolventen des Vorbereitungsdienstes für den Zeitraum 2019 – 2030 vorgelegt. Daraus geht hervor: Es fehlen in erster Linie Lehrkräfte für die berufliche Bildung! „Es fehlen schon lange Lehrkräfte in der Fachrichtung Metall-, Elektro- sowie Fahrzeugtechnik, aber auch in der Pflege und Sozialpädagogik.

Die Situation ist schon lange brenzlig. Der Bedarf steigt bis 2030 noch weiter an und das Lehrerangebot bleibt auf der Strecke“, so BvLB-Vorsitzender Joachim Maiß. „Es fehlen grundständig qualifizierte Lehrkräfte. Berufliche Schulen setzen schon oft auf Seiteneinsteiger, die „on the job“ nachqualifiziert werden. Was ursprünglich als Notlösung gedacht war, ist heute gängige Praxis“, erörtert Bundesvorsitzender Eugen Straubinger.

„Der Mangel an beruflichen Lehrkräften ist dabei hausgemacht. Die Lehrerbedarfsplanung muss in den Ländern und bei der Kultusministerkonferenz verbessert werden. Wir brauchen zudem eine Kampagne zur Gewinnung des Nachwuchses an beruflichen Lehrkräften“, fordert Bundesvorsitzender Joachim Maiß.

„Der Lehrkräftemangel spitzt sich absehbar zu und wir brauchen eine bundesweite Gesamtstrategie. Wir müssen Abiturienten und hochqualifizierte Facharbeiter explizit für den Lehrerberuf werben. Es müssen wieder mehr Studienstandorte für die beruflichen Lehrämter geschaffen werden und die Studierendenzahlen müssen deutlich gesteigert werden.

Wir brauchen mehr junge Menschen, die sich für ein Lehramt an beruflichen Schulen entscheiden“, so die beiden Bundesvorsitzenden. Der BvLB fordert u.a. folgende Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung:

  • Imagekampagne für den Lehrerberuf an Schulen, Universitäten und Hochschulen durch das Kultusministerium
  • Informationsflyer für angehende Abiturientinnen und Abiturienten
  • Informationsbroschüren für Berufsberater zur fundierten Beratung angehender Nachwuchskräfte
  • Flexible und attraktive Gestaltung einschlägiger Studiengänge, die zum Lehrerberuf für die berufliche Bildung führen
  • Einstellungszusagen als Instrument zur Nachwuchsgewinnung in beruflichen Engpassfächern
  • Stipendien und Darlehen zur Förderung von einschlägigen Masterstudiengängen mit dem Berufsziel „Lehrkraft für Berufsbildung“
  • Attraktive Einstiegsgehälter und mehr Beförderungsstellen an beruflichen Schulen als berufliche Perspektive
  • Außertarifliche Zulagen für Seiteneinsteiger zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt
  • Bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen für die pädagogische Arbeit der beruflichen Lehrkräfte

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