Die Lehrerverbände im DBB, Saarländischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV), Philologenverband (SPHV), Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen im Saarland (VLW), Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen im Saarland (VLBS), Verband reale Bildung Saarland (VRB), lehnen die Rückkehr zur Vollpräsenz ab dem 19. April, also dass alle Schülerinnen und Schüler wieder gleichzeitig am Präsenzunterricht teilnehmen, ab und halten die dahingehenden Pläne der Bildungsministerin für nicht praktikabel. Es gelte das Infektionsgeschehen im Auge zu behalten und mit Bedacht und Vorsicht zu handeln. Es gehe nicht darum, eine Vollpräsenz auf Biegen und Brechen umzusetzen, sondern um den Gesundheitsschutz aller in der Schule tätigen Personen.
Die Verbände begrüßen sehr, dass an den weiterführenden Schulen ab dem 19. April eine Testpflicht eingeführt werden soll. Die Teilnahme am Präsenzunterricht ist demnach dort künftig an die Verpflichtung geknüpft, dass sich Schülerinnen und Schüler zweimal wöchentlich testen lassen bzw. sich ab dem 26. April selbst vor Ort in der Schule testen. Es sei jedoch nicht sichergestellt, dass die Testpflicht an den weiterführenden Schulen schon am 19. April vollumfänglich umgesetzt werden könne. Das Vorgehen beim Testen müsse sich etabliert haben, bevor über weitere Öffnungsschritte nachgedacht wird. Zudem könne es nicht Aufgabe der Lehrkräfte sein, die Testung in den Klassen zu organisieren, zu beaufsichtigen bzw. kontrollieren und Bescheinigungen über Negativtestungen auszustellen. Aus Sicht der Verbände sollte zumindest für eine Übergangszeit medizinisches oder speziell geschultes Personal zur Verfügung stehen, das die Testungen begleitet.
Allerdings kritisieren die Verbände, dass diese Testpflicht nicht für alle Schulformen gleichermaßen eingeführt werde. Deshalb fordern sie, die Testpflicht auch auf die Grund- und Förderschulen auszuweiten, zumal die Infektionszahlen bei jüngeren Kindern in den letzten Wochen deutlich ansteigen. An diesen Schulen müsse das Testen jedoch weiterhin von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden.
Mit Blick darauf, dass Kinder und Jugendliche, die sich nicht testen lassen, Angebote im „Lernen von zuhause“ erhalten sollen, kritisieren die Lehrerverbände einhellig die anfallende Mehrarbeit für die Lehrkräfte, da neben dem Präsenzunterricht dann einzelne Kinder in allen Klassenstufen im „Lernen von zuhause“ begleitet werden müssten.
Gemeinsam fordern die Verbände die Politik zum wiederholten Male auf, endlich die Impfpriorisierung für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen vorzunehmen und dadurch das Lehrpersonal auch an diesen Schulformen umfassender zu schützen. Wenn Lehrerinnen und Lehrer jetzt zur Beaufsichtigung von Selbsttests verpflichtet werden sollen, ist dies unerlässlich!