Sowohl VLW Saar als auch VLBS begrüßen grundsätzlich eine angepasste Lernzeit, stellen in diesem Zusammenhang aber auch klar, dass diese Möglichkeit bereits heute gege-ben ist, und zwar nicht nur durch die Gemeinschaftsschulen. Die beruflichen Gymnasien mit ihrer dreijährigen Oberstufe schließen unmittelbar an die neunte Klasse des allgemein bildenden Gymnasiums, die zehnte Klasse der Gemeinschaftsschule sowie an die elfte der Berufsfachschule an und ermöglichen damit bereits heute einen optimalen Zugang und eine maximale Durchlässigkeit. Pascal Koch, Vorsitzender des VLW-Saar, betont in diesem Zusammenhang: „Wir stehen klar zum Beruflichen Oberstufengymnasium mit seinen umfangreichen praktischen Bezügen und dem bereits heute möglichen Abitur nach 13 Jahren.“
VLW Saar und VLBS sprechen sich klar gegen den Vorschlag zur Rückkehr zu G9 an Gymnasien aus. Pascal Koch, Vorsitzender des VLW Saar: „Unser derzeitiges Schul-system bietet den Schülerinnen und Schülern im Saarland eine möglichst große Vielfalt auf dem Weg zur Allgemeinen Hochschulreife. Ob an Gymnasien in 8 Jahren oder an Gemeinschaftsschulen und Beruflichen Schulen in 9 Jahren, jeder Schüler hat in diesem Drei-Säulen-Modell eine weitreichende Auswahl.“
Beide Verbände setzen sich darüber hinaus für eine Stärkung des Beruflichen Oberstufengymnasiums ein. Bernd Haupenthal, stv. Vorsitzender des VLBS: „Alle wirt-schaftsstarken Bundesländer setzen seit Jahren verstärkt auf die Beruflichen Oberstufen-gymnasien. In Baden-Württemberg etwa erlangten dieses Jahr etwa 38 % der Abiturien-ten ihre Allgemeine Hochschulreife am Beruflichen Oberstufengymnasium. Unter diesen Absolventen ist eine deutlich geringere Quote an Studienabbrechern und Studienwechs-lern erkennbar. Des Weiteren besitzen diese, bedingt durch die berufliche Vertiefung in den Fachrichtungen Wirtschaft, Informatik, Technik oder Gesundheit und Soziales, auf dem Arbeitsmarkt einen deutlichen Wettbewerbsvorteil, um ein duales Studium oder eine duale Ausbildung aufzunehmen. Deshalb stellt sich die Frage, warum die Politik sich nicht stärker für diese Schulform einsetzt.“