Die Verbände der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLW) und der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (VLBS) sind ausdrücklich gegen die Entscheidung des Ministeriums für Bildung und Kultur, die Schulen ab dem 11. Januar für die Klassenstufe 13 des beruflichen Oberstufengymnasiums und ab dem 18. Januar für die Abschlussklassen der Fachoberschulen und der Fachschulen zu öffnen.
Pascal Koch, Vorsitzender des VLW: „Präsenzunterricht ist aus vielerlei Hinsicht wichtig. In Anbetracht des aktuell vorherrschenden Infektionsgeschehens und der drastisch verschärften Corona-Regeln ist es aber nicht nachvollziehbar, dass ab dem 11. Januar die Schulen schrittweise wieder geöffnet werden sollen; zumal noch mit einem Anstieg der Fallzahlen zu rechnen ist. Erst verkündet Ministerpräsident Hans am Dienstag, dass die Schulen im Januar nicht mehr geöffnet werden und einen Tag später vollzieht die Ministerin Streichert-Clivot eine Kehrtwende und informiert über die Schulöffnung ab 11. Januar.“
Bernd Haupenthal, Vorsitzender des VLBS, ergänzt: „So lange das öffentliche Leben im Saarland mit derart drastischen Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsgeschehen eingeschränkt wird, ist es aus unserer Sicht fahrlässig und nicht zwingend notwendig, die Schulen wieder zu öffnen. Wir haben durch die Bildungscloud Online-Schule-Saarland ein funktionsfähiges und inzwischen vielfach eingesetztes Instrument, um die Schülerinnen und Schüler in der Distanz zu beschulen. Es ist daher nicht plausibel, warum die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte jetzt diesem unkalkulierbaren Risiko ausgesetzt werden. Eine stufenweise Öffnung der Schulen sollte erst erfolgen, wenn die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen deutlich sinkender Inzidenzen wieder gelockert werden.“
Darüber hinaus ist es so, dass die parallele Beschulung in Präsenz und in Distanz am gleichen Tag zu erheblichen Problemen bei der Wahrnehmung des Stundenplanes führen wird. Da die meisten Standorte über keine ausreichende Internetanbindung verfügen, ist von dort aus kaum eine Online-Beschulung möglich.