BvLB: Vorschlag einer „Bundeszentrale für Medienbildung“ kann nur ein erster Schritt hin zum Digital-Hub sein.
Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. (BvLB) begrüßt den Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN an den Bundestag, eine „Bundeszentrale für digitale Medienbildung“ auf den Weg zu bringen und hier die digitalen Angebote, die es gibt, zu bündeln. „Der Ansatz ist gut, muss aber deutlich breiter ausgerollt werden. Wir brauchen keine zentrale Verwaltungseinheit, die die digitalen Medien für die berufliche Bildung nutzerfreundlich auf einer Internetseite präsentiert“, sagt Joachim Maiß, BvLB-Vorsitzender, und betont: „Um die Chancen der digitalen Bildung für die berufsbildenden Schulen zu heben, brauchen wir ein Digital-Hub, in dem Learn-Lab Fortbildungskonzepte gelebt, neueste Techniken und Technologien im gläsernen Unterricht angewendet und auf deren Tauglichkeit hin erprobt werden. Gekoppelt mit entsprechenden Fort- und Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte, die implementiert werden, erwächst so ein Inkubator für die beschleunigte Digitalisierung der beruflichen Bildung.“
Der BvLB fordert, dass berufliche Schulen Kompetenzzentren für berufliche Bildung in der digitalen Transformation werden müssen. „Die berufsbildenden Schulen sind das Bindeglied zur Wirtschaft. Die Anforderungen der Betriebe sind maßgeblich für das, was wir vermitteln. Um hier erfolgreich sein zu können, müssten Technik und Didaktik zusammengeführt werden und e-Didaktik-Konzepte entwickelt werden. Die berufliche Bildung braucht deshalb Learn-Labs, wo die Transformation gelebt wird, und digitale Klassenräume, die über Schulgrenzen hinweg untereinander vernetzt sind und einen Wissenstransfer ermöglichen“, sagt Eugen Straubinger, ebenfalls BvLB-Vorsitzender.
Der Antrag der GRÜNEN sieht vor, dass die Bundeszentrale zunächst als befristetes Bund-Länder-Modellprojekt gegründet werden soll. Hier soll der Bund digitalpädagogische Kompetenzen bündeln, vermitteln und fördern. Das Projekt soll eine Online-Plattform inklusive App umfassen, die die unterschiedlichen und zahlreichen Angebote der digitalen Medien und Medienbildung bündeln und nutzerfreundlich präsentiert. Das Angebot soll eingeordnet und qualitätsgesichert dargestellt werden. Eigene Inhalte sollen produziert werden, um Pädagoginnen und Pädagogen sowie interessierten Erwachsenen und Heranwachsenden schnell, einfach, übersichtlich und kompetent Unterstützung zu ermöglichen.